Michael Craig-Martin
Michael Craig-Martin – Ikone der Konzeptkunst und Farbe
Sir Michael Craig-Martin (*1941 in Dublin) zählt zu den bedeutendsten Konzeptkünstlern Europas. Mit seinen stilisierten Darstellungen alltäglicher Gegenstände in kräftigen Farben hat er eine unverkennbare Bildsprache geschaffen, die Malerei, Zeichnung, Skulptur und digitale Medien miteinander verbindet. Seine Werke sind ebenso prägnant wie poetisch – sie transformieren das Alltägliche in visuelle Ikonen der Gegenwart.
Kunst und Konzept: Von „An Oak Tree“ zur Pop-Ikone
Craig-Martin studierte in New York, unter anderem bei Josef Albers, bevor er 1966 nach London übersiedelte. Dort wurde er rasch zur prägenden Figur der britischen Konzeptkunst. Mit dem Werk „An Oak Tree“ (1973), einem scheinbar einfachen Glas Wasser, das der Künstler als Eiche bezeichnete, schuf er ein Schlüsselwerk, das die Macht der Zuschreibung und die Rolle des Künstlers hinterfragt.
Alltagsobjekte in Farbe – Ein unverkennbarer Stil
Seit den 1980er-Jahren fokussiert sich Craig-Martin auf die Darstellung alltäglicher Gegenstände wie Schuhe, Werkzeuge, Brillen oder technische Geräte. Diese werden in klaren, schwarzen Linien gezeichnet und in leuchtenden Acrylfarben koloriert. Die starke Farbigkeit verleiht den Werken eine grafische Kraft, die an Pop Art erinnert, jedoch mit konzeptueller Tiefe kombiniert wird.
Ein Highlight sind seine farbigen Metallreliefs – insbesondere die „Metal Flowers“-Serie mit Tulpe, Rose, Gerbera und Paradiesvogelblume – aus poliertem Stahl, mit Sprühfarbe bemalt.
Lehrer der Young British Artists
Als Professor am Goldsmiths College in London war Craig-Martin maßgeblich an der Ausbildung der Young British Artists beteiligt. Zu seinen Schülern zählen international bekannte Namen wie Damien Hirst und Sarah Lucas. Damit prägte er nicht nur die britische Konzeptkunst, sondern auch eine ganze Künstlergeneration.
Ausstellungen, Ehrungen und öffentlicher Raum
Seine Werke befinden sich in bedeutenden Museen weltweit, darunter das MoMA New York, die Tate Modern London und das Centre Pompidou in Paris. Er nahm an der documenta in Kassel und der Biennale von São Paulo teil. Für seine Verdienste um die Kunst wurde Craig-Martin 2016 zum Ritter geschlagen.
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