
Parov Stelar
Parov Stelar – Vom Electroswing-Pionier zum expressiven Maler
Parov Stelar, bürgerlich Marcus Füreder (*1974 in Linz), ist international als Begründer des Electroswing bekannt. Doch neben seiner musikalischen Karriere hat sich der Österreicher auch als bildender Künstler etabliert. Seine Werke, die Malerei, Siebdruck und digitale Medien vereinen, spiegeln eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit persönlichen und gesellschaftlichen Themen wider.
Stelar absolvierte ein Studium für angewandtes Design an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz. Seine künstlerische Laufbahn begann er in den 1990er-Jahren, bevor er sich der Musik zuwandte. In den letzten Jahren kehrte er zur bildenden Kunst zurück und präsentierte seine Arbeiten in renommierten Galerien, darunter die Galerie Schloss Parz in Grieskirchen und die Galerie Haas & Gschwandtner in Salzburg.
Stelars Kunstwerke zeichnen sich durch eine Kombination aus Ölmalerei, überarbeiteten Siebdrucken und digitalen Collagen aus. Er beschreibt seinen kreativen Prozess als „Impulsreaktion“, bei der digitale Entwürfe als Grundlage dienen, die er anschließend mit traditionellen Techniken auf Leinwand oder Papier überträgt. Während des Malprozesses kommt es häufig zu spontanen Veränderungen, bis das Werk für ihn „vollendet“ ist.
Ein zentrales Thema in Stelars Kunst ist die Reflexion persönlicher Erfahrungen und Emotionen. Seine Werke wie „HELLO Mom“ oder „I’ll be OK soon“ thematisieren autobiografische Ereignisse und Ängste. Dabei nutzt er Textelemente, um die Aussagekraft seiner Bilder zu verstärken, ähnlich wie in seiner Musik.
Stelars Ausstellungen, wie „Second Date“ in der Galerie Haas & Gschwandtner, bieten einen tiefen Einblick in sein künstlerisches Schaffen. Die Werke zeigen eine Affinität zur Pop-Art und erinnern an Künstler wie Andy Warhol oder Roy Lichtenstein, wobei Stelar eine eigene, zeitgenössische Bildsprache entwickelt hat.
Parov Stelar sieht das Malen als eine Impulsreaktion. In der digitalen Entwurfsphase überlasse er sehr viel dem Zufall. Die ersten Montagen am Computer führen zu dem Layout bzw. Entwurf, mit dem er zur Leinwand geht, die er klassisch mit Öl in ihr Farbenkleid verwandelt. Während des Malprozesses, beschreibt der Künstler, käme es immer wieder vor, dass sich ein Bild noch einmal komplett dreht. Sobald ihn das Bild anblicke, wenn er es betrachtet, weiß er, dass es vollendet ist. Die Malerei ist für ihn als Gegenpol zur Musik zu verstehen. Das Haptische des Malens ist wie ein Ausgleich zum Digitalen. Kunst ist für ihn ein Indikator, dass er noch lebt.

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